Tomas Penya, DozentAlexander und ich Mit meiner Stimme hatte ich einige Jahre lang seltsame Probleme, die bereits mich und eine Logopädin vor ein unlösbares Rätsel gestellt hatten. Dann wurde ich durch einen Film auf Alexander-Technik aufmerksam. Die Theorie, die der Film vermittelte, leuchtete mir ein: Lass den Kopf auf dem Hals frei balancieren und unnötige Spannungen im Körper sollen weniger werden. Und so lernte ich, als ich mit Alexander-Technik anfing, eine neue Körperhaltung einzuüben und - vor allem - nicht direkt gegen meine Stimmprobleme anzukämpfen. Ich habe auch gelernt, wie hilfreich es ist, meine Aufmerksamkeit auf andere Stellen im Körper zu richten, um so eine vorauseilende Fixierung auf befürchtete Stimmprobleme zu vermeiden. Diese Vorgehensweise habe ich allmählich erfolgreich in meinen Alltag integrieren können. Jetzt richte ich meinen Körper auf, wenn ich Rad fahre, schwimme oder spazieren gehe – oder, besser gesagt, lasse ich meinen Körper sich aufrichten weil ich aufhöre, ihn anzuspannen. Alexander-Technik ist ein Teil meines Lebens geworden. Interessanterweise hat sich durch Alexander-Technik die Bedeutung, die ich den Stimmproblemen beigemessen hatte, entscheidend verringert. Denn ohne Hilfe hat jeder, der ein Problem hat, für das er sich schämt, eigentlich zwei davon am Hals: Erstens das Problem an sich und zweitens die Angst vor jeder Situation, in der es zum Vorschein kommen kann. Es gibt keine Wunderheilung für die Folgen einer ungünstigen Körperhaltung, die ich bereits seit meiner Kindheit, also sicherlich 30 Jahre kräftig eingeübt hatte. Nach über einem Jahr bei Nicola sind meine Probleme zwar nicht weg, aber weitaus geringer geworden. Und, was ich besonders wichtig finde, ich habe gelernt, anders mit der Angst vor auftauchenden oder bevorstehenden Schwierigkeiten umzugehen. Und zwar mit mehr Gelassenheit. März 2011
|
|