"Mit Unterstützung des britischen Medical Research Council wurde die
Alexander-Technik jetzt erstmals in einer vergleichenden klinischen Studie
untersucht. Paul Little von der Universität Southampton und Debbie Sharp von der Universität Bristol randomisierten 579 Patienten mit chronischen oder rezidivierenden Rückenschmerzen auf drei Gruppen.

Die Patienten erhielten entweder sechs konventionelle therapeutische
Massagen (Kontrollgruppe) oder sechs beziehungsweise 24 Unterrichtsstunden in der Alexander-Technik. Die Lehrer hatten eine Ausbildung bei der Society of Teachers of the Alexander Technique absolviert. Jeweils die Hälfte Teilnehmer in den drei Gruppen wurde außerdem zu aeroben Sportübungen motiviert (pro Tag 30 Minuten forciertes Gehen oder eine äquivalente Tätigkeit). Sie erhielten außerdem eine Verhaltensberatung von einer Arzthelferin.

Diese sportlichen Übungen - wenn sie tatsächlich eingehalten wurden - hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Beschwerden der Patienten, wohl aber die Alexander-Technik. Während die Patienten in der Kontrollgruppe ein Jahr später an 21 von 28 Tagen über Rückenschmerzen klagten, waren es in der Gruppe, die 24 Unterrichtsstunden der Alexander-Technik erhalten hatte, 18 Tage weniger (also insgesamt nur noch drei Schmerztage in vier Wochen).

Sechs Unterrichtsstunden führten zu zehn weniger Schmerztagen (also elf
verbleibenden Schmerztagen in vier Wochen). Die Massagen senkten die Zahl der Schmerztage um sieben (also 14 verbleibende Schmerztage in vier Wochen).
In anderen Endpunkten erzielten sechs Unterrichtsstunden der
Alexander-Technik etwa 74 Prozent der Wirkung von 24 Unterrichtsstunden, weshalb Little und Sharp die kürzere Variante der Alexander-Technik für ausreichend halten, worüber man sicher streiten könnte.

Der Vorteil gegenüber der Massage könnte darin bestehen, dass die Patienten die Technik, wenn sie sie einmal erlernt haben, selbstständig und ohne weitere Kostenanwenden können. Little bezeichnet die Studie als
signifikanten Fortschritt in der Behandlung chronischer Rückenschmerzen."

Deutsches Ärzteblatt 22.08.2008

Everybody wants to change the world, but nobody wants to change them self.

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